Welche Ausbildung wird am häufigsten abgebrochen?

Birte Funke
2025-06-03 07:07:35
Anzahl der Antworten: 1
Die meisten Abbrecher gibt es bei den Sicherheits-Fachkräften, mit einer Abbrecherquote von 50,6 Prozent.
Angehende Fachangestellte in der Verwaltung brechen am seltensten ab, mit einer Quote von 4,1 Prozent.
Die Vizechefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, sieht vor allem einen Grund, warum so viele Jugendliche ihre Ausbildung abbrechen - zu wenig Geld.
Dort, wo die Vergütung besonders niedrig ist, sind die Abbrecherquoten extrem hoch.
Laut des Bildungsberichts sollen auch andere Faktoren eine Rolle spielen, weshalb Azubis keine Lust mehr auf ihre Ausbildung haben: Konflikte mit dem Vorgesetzten, mangelnde Ausbildungsqualität, ungünstige Arbeitsbedingungen, falsche Berufsvorstellungen.
Die Ausbildungsbetriebe sehen andere Gründe für die hohe Abbrecherquote, nämlich fehlende Motivation, mangelnde Integration ins Betriebsgeschehen, überwiegend mangelnde Ausbildungsleistungen sowie ein gestiegenes Angebot an Lehrstellen, das zum Wechsel des Ausbildungsbetriebs verleiten könnte.

Pauline Wegener
2025-06-03 03:55:10
Anzahl der Antworten: 6
Im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region brechen Jugendliche ihre Ausbildung am häufigsten ab.
Der Anteil der Auszubildenden, die im Jahr 2020 ihre Ausbildung abgebrochen haben, war beispielsweise in Pirmasens in Rhein-Pfalz mit 42,5 Prozent fast viermal so hoch wie in Eichstätt in Bayern mit 11,3 Prozent.
Landkreise mit hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Wirtschaftskraft weisen im Mittel eine höhere Abbruchquote auf als Landkreise und kreisfreie Städte mit niedrigerer Arbeitslosigkeit, vielen offenen Stellen und einer höheren Wirtschaftskraft.
Die regionale Abbruchsquote steht ebenfalls in einem Zusammenhang mit der regionalen Branchenstruktur: Dort, wo beispielsweise überproportional viele Beschäftigte im Handwerk oder in der Finanz- und Versicherungsbranche arbeiten, sind im Schnitt auch die Abbruchquoten niedriger.
Im Gegensatz dazu ist die Abbruchquote in Regionen tendenziell höher, die einen hohen Anteil anderer Dienstleistungsbranchen aufweisen wie Information und Kommunikation, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen.
Dies gilt auch für Regionen mit einem höheren Anteil an Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
„Es gibt keine typische Abbruchsregion“, fasst IAB-Forscherin Kerstin Ostermann die Ergebnisse zusammen.
„Auch wenn Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Wirtschaftskraft höhere Abbruchquoten aufweisen, sind Ausbildungsabbrüche zugleich in Regionen wahrscheinlicher, die einen hohen Anteil an oftmals als zukunftsorientiert geltenden Branchen aufweisen.“
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